Immer wieder sind Business-Analysten und Software-Architekten unter Druck: Ihre Arbeit verzögert den beginn der Programmierarbeiten und scheint damit auch den Termin der Produktivsetzung einer Software zu gefährden. Der Projektmanager und der Kunde sind oft der Meinung, die Anforderungen seien nun allen genug klar, die optimale Systemarchitektur hinreichend genau entworfen, man solle doch endlich mit der Implementierung beginnen.
Es ist nicht immer falsch, auf einen zügigen Abschluss der Konzeptionsphase eines Projektes zu drängen. Allen beteiligten muss aber klar sein, dass das Risiko für Fehlentwicklungen umso großer ist, desto weniger ausgereift die Analyse- und Designdokumente bei Beginn der Implementierung sind.
Die Frage ist, wieviel Risiko das Projekt verträgt. Das ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Manche Projekte, die nicht den Kernbereich der Geschäftsprozesse betreffen, und bei denen eine kurzfristige Verschiebung des Produktivstarts oder eine Kostenüberschreitung nicht für das Kerngeschäft des Unternehmens kritisch ist, vertragen ein höheres Risiko, bei anderen muss das Risiko jeder Planungsabweichung extrem minimiert werden.
Nur die nüchterne Risikoabwägung kann zur Festlegung des richtigen Konzeptionsaufwandes führen.