Ziel der Anforderungsanalyse ist es nicht nur, zu konsistenten Modellen zu kommen, welche die Anforderungen an das neue Softwaresystem adäquat beschreiben, sondern diese Modelle auch mit den Partnern kommunizieren zu können. Ein Modell ist nur dann praktisch effektiv, wenn alle Partner des Analyseprozesses es verstehen und bearbeiten können.
Es hat sich deshalb als effektiv erwiesen, nicht übermäßigen Gebrauch von Begriffen und Symbolen der Objektorientierten Designverfahren zu machen, insbesondere dann, wenn die Partner aus den Fachabteilungen mit dieser Terminologie nicht hinreichend vertraut sind. Statt immer wieder auf die Existenz von Klassen und Instanzen oder Objekten zu verweisen, sollte konkret über Dokumente und Akteure sowie Über andere Elemente des Systems gesprochen werden.
Objekteigenschaften oder Attribute sind nichts anderes als diejenigen Merkmale, welche zur genauen Bestimmung eines Elementes nötig sind bzw. diejenigen, welche im Zusammenhang mit unserem Geschäftsprozess relevant sind, weil sie durch ihn geändert werden oder weil Entscheidungen auf ihnen basieren.
Wenn der (objektorientiert denkende) Designer oder Analyst nach Objektmethoden oder Operationen fragt, meint er nichts anderes als die Frage, was man mit den Systemelementen machen kann, wie man sie verändern kann. So sollte die Frage auch gestellt werden.
Letztlich kommt es immer darauf an, dass die drei Partner im Analyseprozess (Fachabteilung, Analyst, Entwickler) eine gemeinsame Sprache finden und sicher sein können, dass sie das gleiche meinen, wenn sie das gleiche sagen. Objektorientierte Denk- und Herangehensweisen sind für den Analysten hilfreich, in der Kommunikation mit der Fachabteilung sollten deshalb objektorientierte Begrifflichkeiten aber nicht unbedingt im Vordergrund stehen.